Bericht der a.o.Generalversammlung vom 7.12.16 .. im W&O vom 9. Dez. 2016

«La Traviata» am See

GRABS/BUCHS ⋅ Die Werdenberger Schloss-Festspiele haben ein neues Konzept. Im Sommer 2018 führen sie die Verdi-Oper «La Traviata» auf. Spielort ist nicht mehr der Schlosshof.

Alexandra Gächter

Es war in vergangener Zeit still um die Werdenberger Schloss-Festspiele. Am Mittwochabend meldete sich die Genossenschaft mit einem Paukenschlag zurück: An der ausserordentlichen Generalversammlung verkündete die Direktion ihr neues Konzept und die Wahl der nächsten Oper: «La Traviata». Die künstlerische Leitung teilen sich Kuno Bont – er ist zuständig für die Inszenierung so­wie die Regie – und Bill Maxfield, welcher Kapellmeister ist. Geprüft wurden vier Opernvorschläge. «Wir einigten uns auf ‹La Traviata›, weil wir die Schloss-Festspiele mit etwas Grossem wiederbeleben möchten», so Maxfield. Verdis Oper sei berühmt und dramatisch und eigne sich dafür sehr gut. «Wir trauen uns, grosse Kunst zu bringen», so Maxfield weiter. Die Oper beginnt «im Grossen», also mit einem Fest mit vielen Ak­teuren und endet «im Kleinen» – mit der tragischen Hauptfigur. Bei den komischen Opern sei das oft umgekehrt. «Ich finde, je kleiner das Stück auf der Bühne wird, desto spannender ist es.» Und wie bei Verdis Opern üblich, sehe die Welt am Schluss anders aus. «Man begibt sich auf ein ­höheres, geistiges Niveau», sagt Maxfield.

Schloss wird mit einbezogen

Die Arbeitsgruppe Kunst beschäftigte sich mit der Spielort-Frage. Der Schlosshof eignet sich nur bedingt. Eine geeignete Infrastruktur für das Catering fehlt, die Platzzahl ist beschränkt, die Sicherheitsbestimmungen sind hoch, die Auf- und Abbauzeiten lang und das Schloss ist nicht leicht zugänglich. Geprüft wurden verschiedene Varianten. Neben dem Schloss stand der Marktplatz, die Wiese beim Schlangenhaus und die Reithalle zur Diskussion. «Entschieden haben wir uns für den Marktplatz. Die Oper wird also am Werdenbergersee auf­geführt», sagte Kuno Bont am Mittwochabend im Grabser «Schäfli».

Das Schloss wird dennoch mit seiner markanten Erscheinung präsent sein und das einzigartige Ambiente des Opernerlebnisses stark mitprägen. Zum Konzept der neuen Inszenierung gehört auch ein Rahmenprogramm, welches in Zusammenarbeit mit dem Verein Schloss Werdenberg und weiteren Akteuren durchgeführt wird.

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Bericht ausserordentliche Generalversammlung vom 7. Dez. 2016

Neue Direktion und „La Traviata“                                                      Bericht von Kuno Bont

Anlässlich einer ausserordentlichen Genossenschaftsversammlung haben die Werdenberger Schloss-Festspiele eine neue Direktion und mit „La Traviata“ ein neues und äusserst attraktives Opernprojekt vorgestellt. Die Oper soll 2018 über die Bühne gehen. Nicht mehr auf dem Schloss, sondern am Werdenberger See. Die künstlerische Leitung der Inszenierung teilen sich der neue musikalische Leiter Bill Maxfield (Kapellmeister) und Kuno Bont (Regie, Inszenierung).

Die Verwaltung unter Interimspräsident Roger Rusterholtz hat die verflossenen Monate intensiv genutzt, um die Werdenberger Schloss-Festspiele selbstkritisch zu hinterfragen und ein neues Konzept auszuarbeiten, das nicht nur den Weiterbestand sichern, sondern auch zeitgemässe Organisations- und Durchführungsstrukturen bringt soll.

Neues Konzept

In zahlreichen Sitzungen wurden die Organisationsform, die Möglichkeit für Kooperationen sowie das künstlerisch-inszenatorische Konzept der Werdenberger Schloss-Festspiele gründlich überprüft. Dabei wurde mit Blick auf eine nachhaltige Lösung und eine Verbesserung der Eigenwirtschaftlichkeit, auch der Standort zur Disposition gestellt.
Die Abklärungen ergaben zudem, dass die bestehende Tribüne aus sicherheitstechnischen Gründen nicht mehr weiterverwendet werden kann und in Zukunft eine andere Lösung gesucht werden muss. Neu soll auch vermehrt mit anderen einheimischen Vereinen zusammengearbeitet werden.

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